Nach DGB-Report werden Azubis seit 2005 nicht ausgebildet, sondern als billige Arbeitskräfte ausbildungsfern eingesetzt. Das ist eine Unterminierung des Mindestlohns (sofern es ihn gab). Die IHK greift nur unzureichend ein, insbesondere bei Kleinbetrieben überwiegt scheinbar das Interesse des Erhalts der "Fake-Ausbildungsplätze" um Zahlen zu schönen. Azubis werden emotional manipuliert den Betrieb zu wechseln und schnellstmöglich die Abschlussprüfung zu bestehen. Ziel der Ausbildung sei es laut IHK Berlin die Abschlussprüfung zu bestehen. Das widerspricht BBiG §1 in der es klar heißt in Absatz 3, dass das Ziel die geordnete Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit ist um eine Fachkraft "herzustellen". ("(3) Die Berufsausbildung hat die für die Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit in einer sich wandelnden Arbeitswelt notwendigen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit) in einem geordneten Ausbildungsgang zu vermitteln. Sie hat ferner den Erwerb der erforderlichen Berufserfahrungen zu ermöglichen.") Ziel: "Bestehen der Abschlussprüfung" würde bedeuten, dass man danach alle erworbenen Kenntnisse vergessen könne und bei 0 Wissen in den Beruf starten soll. Dass das absurd ist, dürfte offensichtlich sein.

Das Budget des Zolls muss aufgestockt werden um Stellen zu schaffen, die eine stärkere Kontrolle der Betriebe ermöglicht. Insbesondere Betriebe, die vorgeben IT-Stellen auszubilden und die Azubis dann in einfachen Hilfstätigkeiten oder Reinigungsarbeiten versauern lassen, müssen stärker kontrolliert werden. Ein betrieblicher Ausbildungsplan muss jeder Azubi vorzeigen können, bei einer Kontrolle und kann er das nicht, muss der Betrieb 50.000 EUR an die Landeskasse zahlen.

Ich spreche aus eigener Erfahrung: IT-Ausbildungsstelle bei ausbildungsfernem Einsatz meiner Arbeitskraft. IHK reagiert nicht und Gerichte in der ersten Instanz argumentieren nur mit "Lehrjahre seien keine Herrenjahre. Such dir einen anderen Betrieb!" Das kann es nicht sein. Ich bin immer noch ein Mensch und habe eine Würde.

Einen Teil des Haushaltsüberschusses soll in eine Stelle des Zolls fließen, die sich nur mit der Kontrolle der Azubis befasst und sicherstellt, dass unsere Azubis (insbesondere in der IT, d.h. Leute, die gerne einen IT-Beruf erlernen und ausüben wollen) eine entsprechende Ausbildung auch bekommen und nicht ausschließlich zu Reinigungsarbeiten oder anderen Tätigkeiten außerhalb des späteren Berufsfeldes herangezogen werden.

Selbstverständlich ist die Stelle dann auszubauen, sodass auch IT-ferne Auszubildende kontrolliert werden.

Antrag auf Abschaffung der privat finanzierten IHK oder Schaffung eines Kontrollorgans oberhalb der IHK, das die Azubis kontrolliert (durch Überraschungsprüfungen und Verpflichtung zur Vorlage ihres betrieblichen Ausbildungsplanes). Sollte der Azubi diese Kontrolle nicht bestehen, zahlt der Betrieb 50.000 EUR und der Azubi fängt die Ausbildung automatisch von vorne an und der Betrieb zahlt nach Abschluss der Ausbildung dem Azubi seinen entsprechenden Gehaltsausfall durch späteren Start ins Berufsleben. Ausnahme ist hier gegeben, wenn der Betrieb nachweist, dass zu Ausbildungsbeginn der Azubi einen betrieblichen Ausbildungsplan erhalten hat und die Ausbildungsnachweise höchstens eine Lücke von insgesamt einen Monat aufweisen zum Kontrollzeitpunkt. Der Azubi ist zum Ausbildungsablauf anzuhören. Bei Widersprüchen erhält dieser höheres Gewicht.